Lima – Ciudad del Tráfico

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Nach satten 19 Stunden Busfahrt kommen wir ein wenig erschöpft in Lima an. Eine staubige Vorortlandschaft empfängt uns. Trist hängen verrostete Schilder längst ausgestorbener Geschäfte schief über Eingangstüren. Angepriesen wird die Moderne. Handywerbungen, Anwaltskanzleien, Computerzubehör und aktuelle Kinofilme.

Eine Zufallsbekanntschaft sitzt mit uns im Taxi Richtung Miraflores, ein kleines Wohnviertel im Süden der Stadt, relativ sicher und gut bestückt mit Limas berüchtigt guten kulinarischen Stätten. Wir essen uns einmal mehr durch die Kultur Südamerikas. Bocadillos (Baguettes) mit eingelegten Zwiebelchen und Hähnchen munden ebenso wie Chicha Morada, ein kühles Glühweingetränk, was einen erstmals daran erinnert, dass bald Weihnachten ist. Ein feiner Geschmack von Nelke und Zimt ist diesem dunkelroten Maisgetränk zu eigen. Jetzt noch einen Vanillekipferl…ne doch nicht, das passt nicht zu den 25 Grad.

Lima ist stets von einer düsteren Wolken- Smogdecke umgeben, so dass man irgendwie froh ist, dass man in dieser riesigen Stadt besser zwei als drei Tage bleibt. In Erinnerung behält man vor allem das Verkehrschaos. Vergleichbar mit Indien, vielleicht ein wenig mehr Struktur im Durcheinander?! Vierspurige Kreisverkehre – ohne Spuren – veranlassen offensichtlich jeden, sich das Vorrecht mit der Hupe zu erobern. In kleinen erhöhten Blechbuchten mitten auf den Kreuzungen stehen leicht verzweifelte neon-behandschuhte Polizisten, die wild pfeifend herumfuchteln und recht erfolgreich eine gewisse Ordnung schaffen. Eine Busfahrt mit den Öffentlichen lässt die Fahrt ins Centro Historico zum Abenteuer werden.

Über diesen Teil Limas kann ich kaum etwas sagen, außer, kann man hinfahren, muss man nicht. Dies spiegelt sich sicherlich auch in der reduzierten Anzahl der Fotos wider. Sorry Leudde. Viel schöner ist der Ausblick von der südlichen Promenade, auf ca. 70 Metern, über dem Meer. Die Wellen brechen sich mit Wucht tief unten am Kieselstrand, so dass man es bis oben auf der Klippe noch beängstigend nah hört. Paraglider treiben entspannt auf Augenhöhe und genießen den genialen Ausblick. Eigenartig wirkt der lange Stick am Helm, der die kleine Ich-Welt der Fliegenden aufzeichnet. Die Selfie-Kultur ist uns irgendwie fremd. Dennoch posten wir immer mal wieder eins, damit ihr auch merkt, dass wir wirklich noch reisen. Hehe! Wir stellten bereits selber fest, dass unser provisorisches Selfie das ewige Daumenkinofoto unserer Reise sein wird: Annis Gesicht an Dennis Wange, eine Gesichtshälfte im Schatten. Möglichst unangestrengt freudige Zahnreihen und KLICK. Vermutlich sind wir auf jedem zweiten Bild auch noch in den gleichen Klamotten zu sehen. Wir haben halt nur zwei Pullis und vier Shirts mit. Ich hoffe, wir beglücken euch Lesende dennoch.

Flashback Lima… Wir schlendern durch eine Mall, die in den steilen Fels gezwängt werden musste. Ist halt aufregender für den dauergelangweilten Touristen. Der Mensch sucht sich stets die unmöglichsten Orte, um Fuss zu fassen und wenn es Felsspalten sein müssen. Absurd! Unsere Zeit in Lima neigt sich schnell dem Ende und wir entscheiden mit dem Flieger bis nach Cusco in die Berge überzusetzen. Eine 24-stündige Kurvenfahrt durch die Berge ins Landesinnere vermeiden wir gerne.

2 thoughts on “Lima – Ciudad del Tráfico

  • Boy 2015-11-28 at 09:51

    Sounds you have to travel on quickly…on to the next loction, although one needs the “lows” to enjoy and appreciate the “highs” ;-). Cheerio Boy

    • Dennis 2015-11-29 at 17:19

      The journey is the reward 🙂

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